Der Mensch ist, wenn er spricht oder singt, zugleich Instrument und dessen Spieler. Der Gesanglehrer hat gleichzeitig ein unfertiges Instrument und einen ungeübten Spieler vor sich. Gesangsausbildung heisst einerseits, dieses Instrument durch Stimmbildung, Atem- und Sprechübungen und auch Körperarbeit in einen bestmöglichen Zustand zu bringen, anderseits dem Schüler gleichzeitig auf diesem noch nicht einmal halbfertigen Instrument das Musizieren beizubringen. Verglichen mit der Aufgabe der Klavierlehrerin könnte man sagen: «Die Aufgabe des Gesanglehrers beginnt schon in der Klavierfabrik.» (aus H.von Bergen, «unsere Stimme»).
Spätestens ab der Oberstufe versuchen SchülerInnen oft gerne, die Lieder, die sie vom Radio und Fernsehen her kennen, nachzusingen – und bemerken vielleicht, dass dies gar nicht so einfach ist.
Auch um einen Pop- oder Rocksong zu singen, bedarf es einer soliden Gesangs- und Atemtechnik. Die moderne Stimmbildung soll neben dem individuellen Klang auch ein gesundes Singen ermöglichen.
Die Noten sind oft nur als Gerüst für eine freie Interpretation gedacht, dies gilt insbesondere für den Jazzgesang. Trotzdem erleichtern natürlich gewisse Notenkenntnisse das Lernen und Üben eines Songs, auch wenn viel über das Gehör gearbeitet wird.
Moderne Gesangstechnik trifft man überall in der modernen Unterhaltungsmusik wie Jazz, Pop, Rock und Musical an.
Monika Dietiker
Maria Diaz Coca
Baden – Obersiggenthal – Turgi – Untersiggenthal